Wer eine Fremdsprache lernt, kennt nur allzu gut die Schwierigkeiten, die auftreten können, wenn einem im konkreten Sprachgebrauch zur Benennung eines bestimmten Gegenstandes oder Sachverhaltes das entsprechende sprachliche Zeichen nicht bekannt ist. In diesem Fall gerät man – wie Franz Josef Hausmann (2004) treffend feststellt – unweigerlich in „Ausdrucksnot“ und muss nötigenfalls mittels Mimik und Gestik oder sogar mittels einer speziellen Frage nach der benötigten Vokabel (wie z.B. „Come si chiama questo oggetto in italiano?)“ die Kommunikation am Laufen halten. Mehr noch als im Bereich der Einzellexeme droht eine derartige Ausdrucksnot im Bereich der Lexemkombinationen, denn gerade hier ist einem/r Fremdsprachenlernenden für ein bestimmtes Lexem das dazu passende, d.h. das von der „Norm“ der entsprechenden Sprache dafür vorgesehene Kombinationslexem oftmals nicht bekannt. In der Folge kommt es häufig zu Fehlern, besonders zum Beispiel zu Interferenzfehlern, bei denen ein bestimmtes Versprachlichungsmuster der Erstsprache fälschlicherweise auf die Fremdsprache übertragen wird. Das von John Rupert Firth bereits in den 1950er-Jahren (1957) geäußerte Postulat „You shall know a word by the company it keeps“ ist in Bezug auf das Fremdsprachen- und Wortschatzlernen daher nach wie vor aktuell (und wird es wohl auch immer bleiben), auch wenn ihm eine Vielzahl an didaktischen Lehrwerken, vor allem solcher des Italienischen, noch immer nicht genügend Rechnung zu tragen scheint.
Genau an diesem Punkt setzt das Projekt LeKo an: Da bei Durchsicht gängiger italienischer Lehr- bzw. Übungsbücher und Grammatiken auffällt, dass diese der Wortkombinatorik generell nur wenig und oft zu unsystematisch Platz einräumen und es noch kein explizit der Wortkombinatorik des Italienischen gewidmetes Lehrwerk zu geben scheint, soll diese noch bestehende Lücke im Rahmen des Projekts gefüllt werden. Ziel dabei ist es, in einer Kombination verschiedener methodischer Ansätze sowohl authentische Sprachdaten (Lernerkorpora sowie allgemeinsprachliche Korpora) qualitativ und quantitativ zu analysieren als auch diverse Sekundärquellen (z.B. Wörterbücher) zu konsultieren, und auf dieser Grundlage didaktische Materialien zur italienischen Wortkombinatorik für deutschsprachige Italienischlernende, unter besonderer Berücksichtigung von Südtiroler Bedürfnissen, zu erarbeiten.
Unter http://www.leko-project.org/ finden Sie detailliertere Informationen über das Projekt.
Universität Innsbruck, Institut für Romanistik (Lead Partner): Christine Konecny, Erica Autelli
Assoziierte Partner:
- Italienisches Bildungsressort, Autonome Provinz Bozen-Südtirol
- Deutsches Bildungsressort, Autonome Provinz Bozen-Südtirol
- Arbeitsbereich Didaktik der Sprachen (AbDiS), Universität Innsbruck
- Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, Gemeinde Schlanders
- Stadtbibliothek Bruneck, Gemeinde Bruneck
Das Projekt wird finanziert von der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol, Abteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung, Landesgesetz vom 13. Dezember 2006, Nr. 14 ''Forschung und Innovation".