Wir shoppen immer häufiger online, arbeiten aus der Ferne und überlassen die Altenpflege ausländischen Arbeitskräften. Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie Globalisierung, Digitalisierung, internationale Migration und Urbanisierung unsere Gesellschaft und Wirtschaft verändern. Gleichzeitig verändern diese Phänomene auch das Gebiets, in dem wir leben und es enstehen neue Besiedlungsdynamiken. So werden beispielsweise in Berggebieten kleine Geschäfte geschlossen oder aus dem Ausland zugezogene Personen lassen sich in entvölkerten Dörfern nieder und übernehmen von den Einheimischen aufgegebene Beschäftigungen.
Wie wirken sich diese Phänomene auf das Gebiet aus? Wie verändern sie
Raum und Gesellschaft? Haben sie größere sozioökonomische Ungleichheiten zur Folge oder mehr Wohlstand für alle? Mehr Vernetzung und kulturelle Vielfalt oder stärkere räumliche
Trennung? Und welche Rolle spielen bei sozialen Transformationsprozessen physische
Merkmale wie Meereshöhe oder die eingeschränkte Zugänglichkeit von Wohn- und Arbeitsorten?
Die Forschungsgruppe „Raum und Gesellschaft" sucht nach Antworten auf diese Fragen. Wir analysieren soziale Phänomene aus einer räumlichen Perspektive und folgen dabei einem interdisziplinären Ansatz, der Soziologie, Geographie und Kulturwissenschaften verbindet. Wir erklären aktuelle sozialräumliche Veränderungen und identifizieren die Hauptakteure des sozialen Wandels. Dabei untersuchen wir, wie die Gesellschaft sich Raum sowohl materiell als
auch symbolisch aneignet, und wie andererseits räumliche Strukturen unser Leben
entscheidend beeinflussen.
Bei unseren Projekten, sowohl in Südtirol als auch außerhalb, untersuchen wir den demografischen Wandel und nationale und Migrationsbewegungen im Hinblick auf räumliche Verteilung, Ursachen und
Auswirkungen. Wir gehen der Frage nach, was soziale Innovation in Berggesellschaften auswirkt und wie man sie mit politischen Maßnahmen unterstützen kann, um gesellschaftliches und wirtschaftliches Wohlergehen zu erzielen. Uns interessiert, wie das materielle und immaterielle Kulturerbe nicht nur die lokale Entwicklung fördern und die Identität stärken, sondern darüber hinaus auch zur kulturellen Vielfalt und sozialen Integration beitragen kann.
Ziele
- Kartographische Darstellungen
- Partizipativer Ansatz
- Qualitative und quantitative Methoden
Themen
- Soziale und räumliche Veränderungen
- Territorialisierungsprozesse
- Nationale und internationale Migration
- Soziale Innovation und lokale Entwicklung
- Kulturerbe und Identitätsformen
- Städtische und ländliche Berggebiete
Team
- Elisa Ravazzoli (Research Group Leader)
- Andrea Membretti (Senior Researcher)
- Miriam Laura Weiß (Researcher)
- Cristina Dalla Torre (Researcher)
- Eleonora Psenner (Researcher)
- Marzia Bona (Researcher)