REMI

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit von Religionsfreiheit und der Förderung der Rechte religiöser Minderheiten in Europa. Dieser Fokus basiert auf der Überlegung, dass viele Rechtsinstrumente zum Schutz von Minderheiten konzipiert und traditionell hauptsächlich für sprachliche Minderheiten angewendet werden, obwohl diese Instrumente möglicherweise auch für religiöse Minderheiten gelten. Das Projekt zielt darauf ab, die akademischen ´Kreise`, insbesondere jene der Religionswissenschaften und Minderheitenforschung, zu verbinden und ihre Potenziale zu stärken. Im Kontext von Diversity Governance und integrierten Gesellschaften konzentriert sich unsere Forschung auf fünf verschiedene Aspekte: Erstens liefern wir auf theoretischer Ebene eine kritische Bewertung des rechtlichen Schutzes und der Förderung der Rechte religiöser Minderheiten in Europa und identifizieren Schwachstellen und Stärken. Besondere Aufmerksamkeit wird der Untersuchung von Instrumenten der Minderheitenrechte wie dem FCNM und der Erklärung der Vereinten Nationen über Minderheiten zum Schutz religiöser Minderheiten und zur Berücksichtigung der religiösen Vielfalt gewidmet. Zweitens wollen wir über den Zusammenhang der allgemeinen Grundsätze der Menschen- und Minderheitenrechte, der europäischen Werte und dem Potential der Religion bei der Förderung gemeinsamer Werte und Synergien zur Schaffung des sozialen Zusammenhalts nachdenken. Drittens analysieren wir, ob es möglich und sinnvoll ist, die institutionellen rechtlichen Rahmenbedingungen, die von und/oder für alte religiöse Gruppen konzipiert wurden, zu vergleichen und auf neue Migratengemeinschaften auszudehnen. Viertens konzentrieren wir uns auf die Governance von intrareligiöser, insbesondere islamischer Vielfalt im europäischen Kontext mit dem Ziel, einen egalitären Ansatz zur Governance von intrareligiöser Vielfalt in einem liberal-demokratischen Staat zu entwickeln. Und schließlich, als fünfte Komponente, analysieren wir das Potenzial religiöser normativer Ordnungen und pluralistischer konstitutioneller Arrangements als Mittel, um religiöse Vielfalt zu berücksichtigen und als Instrument, um den Ansprüchen religiöser Minderheiten gerecht zu werden. In unserer Analyse konzentrieren wir uns insbesondere auf die Ansprüche und die Auswirkungen pluralistischer rechtlicher Rahmenbedingungen auf die Position gefährdeter Mitglieder von Religionsgemeinschaften.