15.04-14.10.2024

Autonomie und Humor

Philosophische Gespräche 2024

  • Deutsch
  • English
  • Italiano
  • Date: 15.04-14.10.2024
  • Place: Bozen, Brixen, Meran, Schlanders, Neumarkt
  • Typology: Veranstaltungsreihe
© Eurac Research | Oscar Diodoro

Humor ist zutiefst menschlich und doch so individuell wie jede und jeder von uns. Er ist eine kommunikative Begabung, die es uns ermöglicht, auf Menschen zuzugehen, schwierige Momente gelassener und auch uns selbst nicht zu ernst zu nehmen. Jede Gesellschaft, jede Gruppe, kennt ihre eigenen Witze und es wird angenommen, dass Humor kulturabhängig ist. Ist dem wirklich so oder müssen wir zwischen Humor per se und Inhalt des Humors unterscheiden? Welche Bedeutung haben Humor und Lachen im Leben eines Menschen, für seine persönliche Autonomie und die seiner Mitmenschen? Ist Humor triviale Spielerei oder kann er auch subversiv wirken – etwa Ungerechtigkeit und Machtverhältnisse an den Pranger stellen? Gibt es neben dem Zorn Gottes oder dem Ernst der Religionen auch Humor in der Theologie? Wie sieht es mit politisch inkorrekten oder makabren Witzen, mit schwarzem Humor aus? Braucht es gar eine Moralität des Humors? Und wieso finden wir überhaupt etwas lustig? Die Philosophischen Gespräche 2024 werden sich dem Humor in acht Veranstaltungen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln nähern, denn auch Humor sollte man ernst nehmen.

Sie sind herzlich dazu eingeladen, mitzuphilosophieren und zu diskutieren.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Alle Events im Überblick

15.04. | Bozen | Ist das Leben zu wichtig, um es ernst zu nehmen?

Autonomie & Humor: Ist das Leben zu wichtig, um es ernst zu nehmen?
18.00 - 20.00 | Conference Hall, Eurac Research | Bozen

Das Leben ist eine komplexe und oft unvorhersehbare Reise: Um Entscheidungen angesichts einer immer schwierigeren und flüchtigeren Wirklichkeit zu treffen, benötigen freie und autonome Menschen Sorgsamkeit, Vernunft und Weitsicht. Doch auch der Sinn für Humor kann eine wichtige Quelle sein, um das Leben zu bewältigen. Denn Humor ermöglicht es, Probleme zu relativieren, Angst zu reduzieren, neue Möglichkeiten zu erkennen und mögliche Misserfolge gelassener zu akzeptieren. Zum Auftakt der Philosophischen Gespräche 2024, werden wir das Verhältnis zwischen Autonomie und Humor aus drei verschiedenen, aber sich ergänzenden Perspektiven wie der Philosophie, der Psychologie und der politischen Satire betrachten.

18.00

Eröffnung der Veranstaltungsreihe
Roland Psenner, Präsident, Eurac Research

18.05

Einführung
Harald Pechlaner, Leiter, Center for Advanced Studies, Eurac Research

18.15

Il comico come sublime rovesciato: autonomia e umorismo nella filosofia
Luisa Bertolini, Redaktionsleiterin, „Fillide”

18.45

Die dunklen und die hellen Seiten des Humors
Willibald Ruch, Professor an der Universität Zürich, VIA Institute on Character, USA

19.15

Publikumsdiskussion

19.30

Runder Tisch mit den Referierenden und Alexandra Kienzl, Kolumnistin, salto.bz und ff – das Südtiroler Wochenmagazin

Moderation: Harald Pechlaner

20.00

Aperitif

Die Veranstaltung findet in deutscher und italienischer Sprache (mit Simultanübersetzung) statt.

06.05. | Brixen | Autonomie, Distanz, Humor, Ironie

Autonomie, Distanz, Humor, Ironie: Philosophische und theologische Perspektiven
9.30 - 12.00 | Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) | Brixen

Humor und Ironie schaffen Distanz zu Situationen, zu anderen Menschen, zu sich selbst – manchmal fein, liebevoll, manchmal scharf, verletzend. Und wo Menschen in Distanz kommen, erleben sie Freiheit und damit Autonomie. Drei Kurzvorlesungen nehmen Humor und Ironie philosophisch und theologisch in den Blick.

Anmeldung erbeten unter Tel. 0472/271120 oder über Email: sekretariat@pthsta.it

9.30

Begrüßung und Einführung
Alexander Notdurfter, Dekan, PTH Brixen
Günther Rautz, Leiter, Institute for Minority Rights, Eurac Research

9.40

„Eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen“ (Koh 3,4) – Überlegungen zu Humor und Ernst haftigkeit in alttestamentlicher Zeit
Ulrich Fistill, Professor für Altes Testament, PTH Brixen

10.20

Der Witz des Witzes: Schmunzeln und Denken mit Ludwig Wittgenstein
Ludger Jansen, Cusanus-Professor, PTH Brixen

11.05

Von „marschierenden Schweinen“ und „begriffsstutzigen Followern“ – Satire und Ironie in den Evangelien
Maria Theresia Ploner, Professorin für Neues Testament, PTH Brixen

11.45

Diskussion und Abschluss

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

30.05. | Bozen | Humor an der Bleistiftspitze

Humor an der Bleistiftspitze: Comics zum Lachen und Nachdenken
16.00 - 18.00 | Centro Trevi – TreviLab | Bozen

Comics und Graphic Novels sind eine dynamische und kraftvolle Kunstform, um die zeitgenössische Welt zu reflektieren und zu interpretieren: Mit ihrer Unmittelbarkeit können sie Fragen provozieren und Antworten anbieten. Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen einer aufstrebenden Autorin werden wir uns mit der Funktion des Humors in Comics als Instrument der Gesellschaftskritik, des Ausdrucks individueller Autonomie und der Verbindung mit dem Publikum befassen. Comicfans und alle, die neue kreative Perspektiven entdecken möchten, sind hier richtig.

© Valentina Stecchi
16.00

Begrüßung und Einführung
Marc Röggla, Leiter, Center for Autonomy Experience, Eurac Research

16.10

Autorinnengespräch
Valentina Stecchi, Künstlerin und Szenaristin
Elisa Piras, Researcher, Center for Advanced Studies, Eurac Research

16.35

Vignette ribelli: l’umorismo delle domande scomode
Valentina Stecchi, Künstlerin und Szenaristin

16.55

Publikumsdiskussion

17.10

Interaktive Ausstellung

17.40

Abschluss

Die Veranstaltung findet in italienischer Sprache statt.
Eine Anmeldung unter folgendem Link ist erbeten: https://eu.surveymonkey.com/r/Umorismo

07.06. | Meran | Lesung und Gespräch Josef Oberhollenzer

Lesung und Gespräch Josef Oberhollenzer: Auszüge aus der Sülzrather-Trilogie
19.00 - 21.00 | „Ottmanngut Suite & Breakfast" | Meran

Humor ist eine der feinsten und wohl klügsten Formen der Freiheit und des Widerstands. Gegen Humor kommen weder Diktatoren noch Repressionen oder Normen an. Vor ihm weichen drückende Düsternis und höllische Schmerzen. Er bietet jeder pechschwarzen Bilanz die Stirn. Im Humor reden die Frechheit oder gar Unverschämtheit dem autonomen Subjekt das Wort. Kaum eine andere Literatur aus Südtirol vermag der Macht des schalkhaften Lachens so sehr zu ihrem Recht zu verhelfen wie die Romane von Josef Oberhollenzer. Einem ständigen Spiel des Redens und des Geredes, des sich überschlagenden Geschwätzes ausgesetzt, feiert die Sülzrather-Trilogie die Anarchie der feinen Ironie und phantastischen Wortkunst, der unüberhörbar die Melancholie eingeschrieben ist.

19.00

Begrüßung
Josef Prackwieser, Researcher, Center for Autonomy Experience, Eurac Research

19.05

Einführung
Christine Vescoli, Leiterin Literatur Lana

19.15

Lesung
Josef Oberhollenzer, Schriftsteller

19.45

Publikumsdiskussion
Moderation: Christine Vescoli

20.15

Abschluss und Umtrunk im Garten

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache und in Kooperation mit Literatur Lana statt.

13.06. | Meran | Philosophisches Café: Ridere aude!

Philosophisches Café: Ridere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Humors zu bedienen!
20.00 - 22.00 | Akademie Meran in Kooperation mit Urania Meran | Meran

Kants Appell, sich des „eigenen Verstandes zu bedienen“, wurde zur Aufklärungs Formel schlechthin. Ihr eindringlicher und ernsthafter Gestus erweist sich von vornherein erhaben über jedes ironische Versteckspiel, über jede humoristische Infragestellung. Muss damit Humor als anti-aufklärerisches Prinzip verstanden werden? So einfach ist es nicht. Im gemeinsamen Philosophieren versuchen wir, diese Frage zu ergründen.

20.00

Begrüßung und Einführung
Michael de Rachewiltz, Researcher, Center for Advanced Studies, Eurac Research

20.10

Impulsvortrag
Georg Siller, Philosophielehrer, Gymnasien Meran

20.45

Publikumsdiskussion

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

26.09. Bozen | 08.10. Schlanders | 14.10. Neumarkt | Humor und Autonomie

Humor und Autonomie. Denkwege vom Mittelalter bis Kafka

26.09.2024, 19.00 – 20.30
Conference Hall, Eurac Research – Bozen

08.10.2024, 19.00 – 20.30
Bibliothek Schlandersburg – Schlanders

14.10.2024, 20.00 – 21.30
Kunstforum Unterland – Neumarkt

Humor ist eine menschliche Konstante. Er hilft uns, unsere Freiheit als autonom denkende und handelnde Menschen in einem sozialen Kontext zu behaupten. Was haben Tierschwänze, Code oder Enden damit zu tun? Lustige Tierdarstellungen haben schon so manche tiefreligiöse Malerei humorvoll ergänzt, die Code großer musikalischer Werke bergen nicht selten Überraschungseffekte, und nicht umsonst bauen Witze und Geschichten auf die abschließende Pointe. An drei Abenden geht es nun nicht nur um Tierschwänze realer oder phantastischer Wesen, sondern auch um Anregungen aus verschiedenen Disziplinen. Der Zusammenhang zwischen Humor und Autonomie soll dabei mit Klängen, Bildern, Worten und Symbolen erkundet werden, die vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert Teil unserer Vorstellungswelt geworden sind. Anlässlich des hundertsten Todestages Franz Kafkas werfen wir außerdem einen besonderen Blick auf seinen ironisch-scharfsinnigen Humor.

Einführende Vorträge
Luisa Bertolini, Barbara Ricci, redaktionelle Koordinatorinnen, Zeitschrift „Fillide“

Eigens komponierte Musik
Heinrich Unterhofer, Professor emeritus, Konservatorium „Claudio Monteverdi”

Philosophische Überlegungen
Elisa Piras, Michael de Rachewiltz, Josef Prackwieser, Researcher, Eurac Research

Die Veranstaltung findet in deutscher und italienischer Sprache statt.

Organisation

Eurac Research
Drususallee 1
39100 Bozen

Center for Autonomy Experience
T +39 0471 055 771
info@autonomyexperience.org

Center for Advanced Studies
T +39 0471 055 801
advanced.studies@eurac.edu

Institute for Minority Rights
T +39 0471 055 200
minority.rights@eurac.edu

In Kooperation mit

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