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Internationales Register Alpiner Notfälle

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Die Alpine Notfallmedizin ist eine relativ junge Disziplin der Humanmedizin und hat sich progressiv in den letzten zwanzig Jahren in Europa und Nordamerika entwickelt. Viele Aspekte der Rettung und ärztlichen Versorgung im alpinen Gelände müssen weiterhin noch ausgearbeitet werden. Da zahlreiche Ereignisse in alpinen Regionen sogenannte „low incidence – high relevance“ Situationen sind, ist die Entwicklung von internationalen Registern essentiell und unabdingbar, um robuste Daten zu generieren. Ein derartiges Register erlaubt die systematische Datensammlung von Strategien zur medizinischen Erstversorgung von Patienten vor Ort und deren Weiterbehandlung im Krankenhaus. Dies ist von grundlegender Bedeutung für die Ausarbeitung von auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Standards im Bereich der Bergrettung und der alpinen Notfallmedizin.

Mit 2014 startete die Datensammlung für das Internationale Alpine Trauma Register (IATR). Mit diesem Register sollen Daten im prä- und innerklinischen Bereich sowie zum Outcome sämtlicher polytraumatisierter Patienten, die bei ganzjahreszeitlichen Unfällen im alpinen Bereich verunglückt sind, erfasst und gesammelt werden. Teilnehmende Zentren sind hierbei alle Südtiroler Krankenhäuser, die Universitätsklinik Innsbruck, das Kantonalspital Chur, die Umberto-Parini-Klinik in Aosta, die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau sowie das Klinikum Südostbayern in Traunstein. Weitere interessierte Kliniken, die sich in Ausarbeitung ihrer Ethikanträge bzw. in Gesprächen mit uns befinden, sind das Klinikum Immenstadt, das Bezirks-Krankenhaus Kufstein, das Kantonalspital St. Gallen, die Universitätsklinik Santa Maria della Misericordia in Udine sowie die Klinik Santa Chiara in Trient. In das Alpine Trauma Register konnten mittlerweile 440 Patienten eingeschlossen werden.

Im November 2017 ging das Internationale Lawinenregister (IAVAR) online. Das Ziel dieses Registers ist die Sammlung von Daten zu Lawinenunfällen, Rettungseinsätzen und mediyinischen Charakteristika von Lawinenopfern. Hierbei tragen wiederum alle Südtiroler Kliniken sowie der Dienst für Notfall-und Rettungsmedizin der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und die Umberto-Parini-Klinik in Aosta mit Datensammlung bei. Weitere für dieses Register interessierte Kliniken sind das Klinikum Immenstadt, die Universitätsklinik Santa Maria della Misericordia in Udine sowie die Klinik Santa Chiara in Trient. In diesem Register zählt man mittlerweile Dateneingaben zu 40 Patienten.

Seit Herbst 2021 zählen wir als Institut für Alpine Notfallmedizin als übergeordnetes Zentrum für die Dateneingabe in das Internationale Hypothermie Register (IHR). Auch hier nehmen sämtliche Südtiroler Krankenhäuser teil. Die Absicht dieses Registers liegt in der Sammlung von Daten zu hypothermen Patienten mit einer Körperkerntemperatur von unter 35 Grad Celsius, gleichgültig welcher Genese der Hypothermie.

Das IHR wird von der Universität Genf/Schweiz unter der Leitung von Dr. Evelien Cools sowie Dr. Beat Walpoth betrieben.  Das IAVAR und das IATR werden vom Institut für Alpine Notfallmedizin gemeinsam mit dem Servicebereich Information & Communication Technology (ICT) verwaltet. Der Zugang zur Datenbank ist durch ein Passwort und einer verschlüsselten Verbindung (Secure Socket Layer, SSL) gesichert. Das Passwort wird, wie gesetzlich vorgeschrieben, öfters geändert.

Seither konnten wir eine Webseite mit einem gemeinsamen Auftritt der beiden von der EURAC betriebenen Register zu Alpinen Notfällen (IATR) und Lawinen-Notfällen (IAVAR) sowie des Internationalen Hypothermie Registers (IHR) in der Webseite www.mountain-registries.org errichten.  

Im Südtirol konnte die Zustimmung der Ethik-Kommission für alle drei Register erreicht werden, und die bereits für das Alpine Trauma Register designierten Local Data Manager geben nun auch die Daten für das Lawinen- und das Hypothermie Register ein. Sämtliche im Ausland befindliche Zentren haben ebenfalls die Zustimmung ihrer jeweils zuständigen Ethik-Kommission erhalten und geben Daten ein.

Project Partners
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    Südtiroler Sanitätsbetrieb

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    Medizinische Universität Innsbruck

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    Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen

Project Team
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Institute