+ 5 %

mehr erneuerbare Energie am Bruttoendenergieverbrauch seit 2012

Anteil der Erneuerbaren Energie

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Der Indikator beschreibt den Anteil der Energie am gesamten Bruttoendenergieverbrauch in Südtirol, die aus erneuerbaren Quellen wie aus Bioenergie (Biomassepotenzial), Geothermie, Wasserkraft oder Sonnenenergie stammt. Die erneuerbaren Energiequellen in Südtirol sind für eine klimaverträgliche Energieversorgung bedeutsam, die unabhängig vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe ist.

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Klimawandel Monitoringby

Hintergund

Um die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen, müssen auch in Südtirol die klimarelevanten Emissionen durch die fossilen Energiequellen reduziert und die der erneuerbaren Energie erhöht werden: das gilt für die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität. Die größte erneuerbare Energiequelle in Südtirol ist die Stromproduktion durch Wasserkraft. Dort ist Südtirol aufgrund seiner gut entwickelten Infrastruktur aus dem letzten Jahrhundert führend. Im Bereich Heizen spielt Holz als nachwachsender Rohstoff eine wichtige Rolle. Im Bereich Mobilität wird erneuerbare Energie für die elektrisch betriebene Eisenbahn und die Seilbahnen verwendet. Im öffentlichen Nahverkehr spielen elektro- und wasserstoffbetriebene Busse eine immer größer Rolle.

Beschreibung des Graphs und Ergebnisse

Der Anteil der erneuerbaren Energie am Bruttoendenergieverbrauch (Strom und Wärme) lag in Südtirol 2021 bei 65.2 %. Das ist mehr als drei Mal so viel wie im italienweiten Durchschnitt, der bei 19.2% liegt. Der Anteil der Erneuerbaren Energie am Gesamtbruttoendenergieverbrauch ist in Südtirol seit 2012 um 5% gestiegen (1).

Die Stromerzeugung durch die Wasserkraft ist in Südtirol besonders wichtig. Außerdem produziert Südtirol Strom über den regionalen Bedarf hinaus. Dieser wird in die Nachbarregionen exportiert. In den letzten zwanzig Jahren stieg die Bruttostromerzeugung in Südtirol trotz Schwankungen um insgesamt 31.3 % (2). Andere erneuerbare Energiequellen für Strom sind die thermoelektrische Energie, die von 24,9 GWh im Jahr 2000 auf 555.8 GWh im Jahr 2020 ausgebaut wurde und die photovoltaische Energie, die seit 2006 von 0.02 auf 272.4 GWh im Jahr 2020 gestiegen ist (1). Für die Wärmeproduktion stehen Bioenergie in Form von fester Biomasse (Holz), biologisch abbaubaren Abfällen, nachhaltige flüssige Biobrennstoffe und Biogas zur Verfügung (1). Um Wärmeenergie zu erzeugen wird in Südtirol die Sonnenenergie über die Solarthermie-Kollektoren, Wärmepumpen und Fernwärmesysteme genutzt. Außerdem beziehen einzelne Haushalte Wärme aus geothermischer Energie. Der Anteil der erneuerbaren Wärmeenergie hat zwar stetig zugenommen, liegt allerdings derzeit unter 50%. Um die vereinbarten Emissionsziele zu erreichen, besteht Handlungsbedarf, um für die Wärmeproduktion mehr erneuerbare Energie zu nutzen. Im Transportsektor zählen die Verbrennung von Biokraftstoffen sowie der erneuerbare Anteil der elektrischen Energie zu den erneuerbaren Energien. Sie werden derzeit im Straßenverkehr, von Seilbahnen und im Eisenbahntransport genutzt. In diesem Sektor ist in Südtirol der Anteil der erneuerbaren Energie derzeit bei 11.8 % (Stand 2021)(1) nur unwesentlich höher als in Italien, weshalb eine Transformation notwendig ist.

Methode

Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) stellt Daten zu den globalen Indikatoren der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) auf einer eigenen Berichtsplattform bereit. Dabei handelt es sich um 17 politische Zielsetzungen, welche weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie ist eines dieser Nachhaltigkeitsziele (Nr. 7). Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch ist der Bezugsindikator, um die Fortschritte beim Erreichen der Ziele der erneuerbaren Energie der Strategie Europa 2020 zu beobachten.  Die Berechnung stützt sich auf die Daten, die im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 1099/2008 über Energiestatistiken gesammelt werden. Der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen (Overall RES share) wird unter Berücksichtigung der Gesamtsumme des Konsums in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität berechnet.

Betroffene Sektoren

  • Wasserwirtschaft

  • Siedlungen

  • Verkehr und Infrastruktur

  • Tourismus

  • Landwirtschaft

  • Forstwirtschaft

  • Industrie

Verwandte Indikatoren

+ 30 % 

Abfluss im Winter seit 1969

Mittlerer Abfluss der Etsch

- 7 % CO2

Äquivalent Emissionen seit 2010

Treibhausgas-Emissionen nach Sektor

Weiterführende Forschung bei Eurac Research

 

Quellenverzeichnis

1)      SDG Tracker Südtirol

2)      Astat Info April 2022: Elektrische Energie Südtirol - 2000-2020

Kontakt

Eurac Reserach: Wolfram Sparber, Institut für Erneuerbare Energie

Daten bereit gestellt von: Autonome Provinz Südtirol: ASTAT SDG Tracker Südtirol