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Center for Advanced Studies - News & Events - INSTO-Mitglieder analysieren Daten zum Restart des Tourismus

17 November 20

INSTO-Mitglieder analysieren Daten zum Restart des Tourismus

Das globale virtuelle INSTO-Meeting 2020 konzentrierte sich auf die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie, die öffentliche Gesundheit und Strategien zur Abschwächung der Auswirkungen der Krise.

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Seit seiner Gründung im Jahr 2004 hat das Netzwerk der Beobachtungsstellen für nachhaltigen Tourismus stetig an Größe und Einfluss gewonnen. Das jährliche Treffen bot mehr als 100 internationalen Expertinnen und Experten eine Plattform für einen offenen Dialog über die zukünftige Ausrichtung des Tourismus und über die Unterstützung, die Destinationen benötigen, um ihre Bemühungen fortzusetzen, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zukünftiger Entwicklungen zu stellen. Die Forscherinnen und Forscher des Center for Advanced Studies von Eurac Research, Harald Pechlaner, Anna Scuttari, Andreas Dibiasi und Felix Windegger präsentierten nicht nur zwei Studien mit Bezug zur aktuellen Krise, sondern auch einen neuen Forschungsschwerpunkt im Rahmen der Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol.

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2020 Global INSTO Meeting

Das Center for Advanced Studies führte zwei Umfragen durch, um die Auswirkungen von Covid-19 auf den Tourismus in Südtirol zu untersuchen. "Die erste Umfrage wurde anhand einer Stichprobe unter Betrieben der Hotelerie und der Gastronomie durchgeführt und zeigte, dass die Betriebe ihre Geschäftsmodelle schnell an die neuen Anforderungen angepasst haben", erklärten Andreas Dibiasi und Harald Pechlaner. Die Betriebe haben etwa ihre Stornobedingungen angepasst, das Marketing intensiviert und Stammgäste aktiv kontaktiert. Darüber hinaus bestätigen die Umfrageergebnisse, dass sich die aktive Kontaktaufnahme mit Stammgästen tatsächlich ausgezahlt hat: Je mehr in die Kontaktaufnahme investiert wurde, desto höher war der Anteil der Stammgäste in diesen Hotels nach Aufhebung des Lockdowns. Die zweite Umfrage konzentrierte sich auf die ersten Gäste, die nach dem Lockdown in Südtirol ankamen und untersuchte die Verhaltensänderungen aufgrund von Covid-19. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Gäste Aktivitäten und Angebote im Freien vermehrt in Anspruch nahmen, aber gleichzeitig weniger Zeit für kulturelle Veranstaltungen, Museen und Wellness-Aktivitäten aufwandten. Schließlich gaben die Urlauberinnen und Urlauber zwar an, einen größeren Abstand zu anderen Gästen zu halten und soziale Aktivitäten zu reduzieren, die Gastgeber-Gast-Beziehung scheint jedoch nicht von der aktuellen Krise betroffen zu sein.

In einer gemeinsamen Keynote-Präsentation mit Forscherinnen und Forschern aus Yukon, Kanada, stellten Felix Windegger und Anna Scuttari die Fortschritte der Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol (STOST) bei der Erforschung der öffentlichen Gesundheit als zukünftiges Monitoring-Themenfeld vor. In der Präsentation wurde eine theoretische Grundlage geschaffen, indem die öffentliche Gesundheit und die Umweltgesundheit durch das vermittelnde Konzept der Ökosystemleistungen verbunden wurden. Generell gilt: Je gesünder die Umwelt ist, desto höher ist auch die Qualität dieser Ökosystemleistungen (z.B. die Bereitstellung von sauberer Luft, Trinkwasser und Nahrung, die Klimaregulierung auf mehreren Ebenen oder der Erholungswert aufgrund des Zugangs zur Natur). Daher könnte es eine nützliche Strategie sein, die öffentliche Gesundheit und die Umweltgesundheit zusammen zu denken und sich auf ihre Zusammenhänge zu konzentrieren, um ein gesünderes und nachhaltigeres Reiseziel zu schaffen. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde ein möglicher Rahmen zur Bewertung von Indikatoren für öffentliche und umweltbezogene Gesundheit entwickelt. Es vergleicht die beiden Dimensionen der Gesundheit auf drei Ebenen: Infrastrukturen, Dienstleistungen und subjektive Erfahrungen. Schließlich wurde unter Bezugnahme auf die Lehren aus der Covid-19-Pandemie betont, dass die Fähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme mit unvorhergesehenen Ereignissen umzugehen, entscheidend ist, wenn es darum geht, die Resilienz einer Destination zu fördern.

Das Treffen konzentrierte sich auch auf weitere aktuelle Themen, darunter die Messung der Zufriedenheit von Urlaubenden sowie von Einwohnerinnen und Einwohnern der Urlaubsdestination, die Bewertung und Verbesserung der Governance und auf die Frage, wie nationale und lokale Maßnahmen kombiniert werden können, um den Weg für einen nachhaltigen Restart zu ebnen.

Die wichtigsten Ergebnisse können HIER nachgelesen werden.

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