IPACS
PACS - Identitätspolitik und gelebte Staatsbürgerschaft
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- Project duration: August 2021 - December 2022
- Project status: ongoing
Diskussionen zur Staatsbürgerschaft beziehen sich nach wie vor primär auf Staatsbürgerschaft als formaler Rechtsstatus. (Staats)bürgerschaft ist aber immer auch geprägt von den Erlebnissen einer Person, der Kultur und Geschichte eines Ortes. Dieses Forschungsprojekt richtet sein Augenmerk auf gelebte Erfahrungen von (Staats-) bürgerschaft und untersucht durch einen akteurszentrierten Ansatz s alternative Definitionen und Praktiken von (Staats-)bürgerschaft in peripheren Räumen und von marginalisierten Akteur*innen.
Das Projekt untersucht zwei Forschungsfragen:
1) Wie prägen lokale Diskurse über (nationale) Staatsbürgerschaft und (lokale) Identität die Wahrnehmungen und Erfahrungen der (Staats-)bürgerschaft von Menschen mit Migrationshintergrund?
2) Wie werden etablierte, national geprägte Bedeutungen von Staatsbürgerschaft von Menschen mit Migrationshintergrund durch alltägliche ‚acts of citizenship‘ neu definiert?
Die Datensammlung erfolgt mittels semi-strukturierter Interviews und Fokusgruppen mit Jugendlichen der zweiten Generation im Alter von 18-30 Jahren mit und ohne italienische Staatsbürgerschaft in der autonomen Provinz Südtirol, Italien.
Das Forschungsprojekt zeigt einerseits die vielfältigen Bedeutungsebenen von (Staats-)bürgerschaft in Minderheitenkontexten auf, und betont andererseits die Bedeutung substaatlicher Räume als wichtige politische Orte, an denen Akteur*innen - unabhängig davon, ob sie formell Staatsbürger*innen sind oder nicht - die Bedeutung von (Staats-)bürgerschaft in Frage stellen und neu definieren.