Mikrobiom

29 November 23


Was Rauchen mit unserer Mundflora macht

Eine große Untersuchung im Rahmen der CHRIS-Studie zeigt den Effekt des Zigarettenkonsums – und des Aufhörens

Was passiert mit der Bakteriengemeinschaft in unserem Mund, wenn wir rauchen? Und welche Wirkung hat es auf das orale Mikrobiom, wenn wir das Rauchen aufgeben? Um diese Fragen zu beantworten, hat ein Forschungsteam von Eurac Research und der Universität Michigan Speichelproben von mehr als 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der CHRIS-Bevölkerungsstudie analysiert – die Studie ist damit eine der weltweit größten zum Speichelmikrobiom. Sie zeigt: Wer raucht, trägt eine deutlich andere Mikrobengemeinschaft im Mund als Menschen, die nie geraucht haben. Mit zunehmendem Zigarettenkonsum verringert sich die Zahl der Bakterien, die Sauerstoff brauchen. Und wer aufhört, ist erst fünf Jahre später nicht mehr von jemandem zu unterscheiden, der nie zu rauchen begonnen hat. Die Studie ist in der Zeitschrift „Scientific Reports“ erschienen.

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13 Oktober 21


SPERRFRIST BEACHTEN (13.10.21 - 17 Uhr): Bier und Blauschimmelkäse schon vor 2700 Jahren auf dem Speiseplan

Ein Forscherteam unter der Leitung von Eurac Research und dem Naturhistorischen Museum Wien gewinnt einzigartige Einblicke in die komplexen Ernährungsgewohnheiten der europäischen Urgeschichte und die Geschichte der Käseproduktion durch die Untersuchung von menschlichen Exkrementen aus dem Salzbergwerk Hallstatt.

Hochverarbeitete fermentierte Lebensmittel wie Bier oder Käse nehmen wir vor allem als ein Kennzeichen der Moderne wahr. Man weiß zwar aus historischen Schriften, dass beispielsweise im alten Ägypten Milch fermentiert wurde. Doch den weltweit ältesten Nachweis für den tatsächlichen Konsum von Blauschimmelkäse lieferte nun ein Forscherteam, das außergewöhnlich gut erhaltene prähistorische und historische Exkremente von der Bronze- bis zur Barockzeit aus dem Salzbergwerk Hallstatt (Österreich) untersuchte. Auch Hinweise auf eine mögliche Bierkultur liegen vor. Besonders fruchtbar erwies sich die Kombination aus archäologischen und molekularbiologischen Methoden, die die überraschenden Einblicke in urgeschichtliche Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelproduktion möglich machte. Die Studienergebnisse werden heute, am 13. Oktober, im renommierten Fachmagazin Current Biology veröffentlicht.

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04 Oktober 21


Mumienforschung: Alter Zahnstein – neue Einblicke in die Evolution der Mundflora

Forscherteam von Eurac Research und Universität Trient untersucht alte Zahnsteinproben von Skelettresten aus Südtirol und dem Trentino und entdeckt bislang unbekannte Arten von Mikroorganismen

Zahnstein – ein lästiges Übel? Nicht nur das: Alte Zahnsteinproben sind eine wertvolle Quelle für Informationen über unsere Mundflora und ihre Entwicklung. So hat ein Forscherteam von Eurac Research und der Universität Trient den Zahnstein von rund zwanzig menschlichen Skelettresten aus Südtirol und dem Trentino von der Jungsteinzeit bis zum frühen Mittelalter untersucht. Das Team entdeckte zwei bislang unbekannte Arten eines verbreiteten Mikroorganismus in unserem Körper namens Methanobrevibacter. Dank der Anwendung einer in der Mumienforschung noch nicht etablierten Methode konnte die Forschergruppe zudem aufzeigen, dass auf einer zeitlichen Achse von 50.000 Jahren die Vielfalt dieses Organismus in unserer Mundflora in den letzten Jahrhunderten stark abgenommen hat. Die Ergebnisse der Studie sind im renommierten Fachmagazin „Microbiome“ publiziert worden.

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