
Agrotourismus, aber bitte authentisch!

Es sind ansehnliche Exoten, die uns Sabine Anfang Juni in unseren Einkaufskorb legt: Riesengänsefüße. Auch wenn ihr Name Anderes vermuten lässt, handelt es hierbei um eine Gemüsesorte – sie werden auch schlicht als Baumspinat bezeichnet. Zumindest in rohem Zustand bieten sie auch etwas fürs Auge: kleine gezackte Blätter in minzfarbenem Grün kombiniert mit einem magentafarbenen Rosaton. Ursprünglich wohl ein Einwanderer aus dem Himalaya hat er inzwischen zumindest im südlichen Alpenraum verschiedentlich Wurzeln geschlagen. Jetzt, wo wir ihn in unserer Versuchsküche verkocht haben und er mithin in unser Bewusstsein vorgedrungen ist, entdecken wir ihn in diesem Frühsommer am laufenden Band in Bauerngärten und auf Gemüseäckern.
Das spezifische Baumspinat-Aroma entdeckt man am besten mit dem folgenden, sehr schlichten Rezept.
ca. 10 Minuten, plus 15 Minuten ganz entspannt.
Wir waschen den Baumspinat und entfernen dort, wo vorhanden, die harten Stielenden. Zwiebel und Knoblauch hacken wir fein. Im Wok (es geht natürlich auch ein normaler Topf) lassen wir das Öl heiß werden und braten darin Zwiebel und Knoblauch an. Den Baumspinat geben wir dazu, salzen ihn und braten ihn bei mittlerer Hitze leicht an. Wir löschen das Gemisch mit Wasser ab und dünsten es bei schwacher Hitze für ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel. Ui, schon fertig 😊!
Variante: Gewürzte Riesengänsefüße
Man kann dem Baumspinat natürlich auch mehr Gewürze zumuten. In unserem Urteil sind wir uns allerdings uneinig. Mir (Ricarda) geht mit dieser Variante zu viel vom feinen Aroma des Baumspinats verloren – als großer Gewürzfan fand Hans hingegen diese Variante ebenfalls spannend. Aber entscheidet selbst!
ca. 15 Minuten, plus 15 Minuten ganz entspannt.
Zwiebeln und Knoblauch schneiden wir fein. Das Öl lassen wir im Wok (oder auch normalen Topf) heiß werden. Majoran, Kreuzkümmel und Pfeffer braten wir im Öl leicht an, fügen dann Knoblauch und Zwiebeln dazu, und anschließend den Baumspinat. Mit Gemüsebrühe löschen wir die Mischung ab und dünsten sie bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze ca. 15 Minuten. Das bebilderte Rezept findest Du wie immer auf der Webseite der Artenvielfaltshöfe – dieses Mal in leckerer Kombination mit einer tierischen Beilage vom stark gefährdeten Pinzgauer Rind. Denn was für Pflanzen gilt, gilt natürlich auch für alte Haustierrassen: Aufessen, um ihnen ein Weiterleben zu ermöglichen!
This content is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International license.