Wer findet sie zuerst?
Im Oberen Vinschgau wurden vier in Südtirol bisher noch nie erhobene Spinnenarten nachgewiesen. Zwei von ihnen stellen auch für Italien Neufunde dar. Es folgt eine Fotogalerie.
Ökologische Forschung bedeutet auch, die Gipfel der Alpen zu erklimmen, um neue Arten zu entdecken. Diese Erkundungstouren halten mitunter interessante Überraschungen bereit.
Für die italienischen Spinnenfauna konnten zwei Neufunde verzeichnet werden: die Ringelfüßige Röhrenspinne Eresus sandaliatus und der Gelbe Dornfinger Cheiracanthium campestre. Die beiden Exemplare wurden zum ersten Mal von einem Forschungsteam von Eurac Research auf Trockenweiden im Oberen Vinschgau in der Provinz Bozen gefunden.
Durch die akribische Arbeitsweise des Teams in großer Höhe konnten zwei weitere Arten identifiziert werden, die bereits für Italien bekannt waren, aber neu für Südtirol sind: der Alpen-Schneckenspringer Pellenes lapponicus und die Krabbenspinne Psammitis bonneti.
Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich nicht um Neuankömmlinge in den Alpen; diese Spinnen wurden bereits in der Vergangenheit in Tirol und in der Schweiz gefunden und registriert. Probenahmen in diesen Höhenlagen sind jedoch nicht häufig, und das Forschungsteam vermutet, dass einige der neuen Exemplare in der Vergangenheit unter deren Schwesterarten bestimmt und dokumentiert wurden.