UNESCO-Lehrstuhl

Willkommen am UNESCO-Lehrstuhl für Interdisziplinäre Antizipation und global-lokale Transformation am Forschungszentrum Eurac Research

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© Eurac Research - Annelie Bortolotti
© Eurac Research - Annelie Bortolotti
© Eurac Research - Annelie Bortolotti

Die Menschen sind zwar ständig mit dem beschäftigt, was als Nächstes kommt. Doch solange das jeder für sich tut, hat die Vorstellungskraft recht enge Grenzen. Gemeinsam könnten wir uns viel mehr Zukünfte ausmalen – und dadurch Lust bekommen, sie zu gestalten, sagt die UNESCO. Durch "Zukunftsbildung" will sie dieses kollektive Projekt voranbringen.

Der Soziologe und Politikwissenschaftler Roland Benedikter hat in Südtirol den entsprechenden UNESCO-Lehrstuhl für Interdisziplinäre Antizipation und global-lokale Transformation inne.

Der UNESCO-Lehrstuhl am Center for Advanced Studies von Eurac Research ist Teil des globalen Netzwerks der UNITWIN/UNESCO-Lehrstühle, welches 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. Die UNESCO ist die Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die als "Ideenlaboratorium" der Welt dienen soll, indem sie sich mit den wichtigsten Herausforderungen der Menschheit befasst. "Frieden im Geist von Männern und Frauen erbauen" – das ist das Ziel der UNESCO, verankert in ihrer Satzung, das durch den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch erreicht werden soll.

Der UNESCO-Lehrstuhl für Interdisziplinäre Antizipation und global-lokale Transformation besteht aus einem Team des Center for Advanced Studies von Eurac Research. Inhaber des Lehrstuhles ist Roland Benedikter. Außerdem wird jährlich ein UNESCO Chair Fellowship im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs ausgeschrieben.

Team
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Der UNESCO-Lehrstuhl ist in das Center for Advanced Studies eingebettet, welches sich der Erforschung der Schnittstelle zwischen dem Globalen, dem Regionalen und dem Lokalen, also dem "Glokalen", widmet. Im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Chairs steht der Ansatz der UNESCO Futures Literacy.

Futures Literacy ist "die Disziplin der Ungewissheit" (Riel Miller), mit dem Ziel, "die Zukunft für die Gegenwart zu nutzen". Sie widmet sich der Antizipation wichtiger globaler Entwicklungen und der Verknüpfung globaler, regionaler und lokaler Transformationsmuster durch die Förderung der menschlichen Fähigkeit, mit Zukünften zu arbeiten und sich auf breiter Ebene für "Zukünftebildung" einzusetzen. Dazu gehört auch die Einrichtung von Zukunftsforen.

Der im Jahr 2022 eingerichtete UNESCO-Lehrstuhl unter der Leitung von Roland Benedikter am Center for Advanced Studies von Eurac Research verfolgt drei Hauptziele:

• Den methodischen Ansatz der UNESCO Futures Literacy in Zusammenarbeit mit der globalen UNESCO-Gemeinschaft zu lehren, anzuwenden und wissenschaftlich mitzuentwickeln. Ziel des Lehrstuhls ist die Erforschung und Antizipation potenzieller und tatsächlicher Zukünfte an der global-lokalen Schnittstelle durch die Verbindung verschiedener wissenschaftlicher Ansätze. Dazu gehören die gemeinsame Entwicklung von "interdisziplinärer Antizipation" und die Organisation von UNESCO Futures Literacy-Laboratorien für die Zivilgesellschaft sowie die Beratung von Entscheidungstragenden und Bürgerinnen und Bürgern. Der Lehrstuhl arbeitet außerdem eng mit den Südtiroler Schulen und den Schulämtern zusammen, um Zukunftskompetenz auf verschiedenen Ebenen des Bildungsbereiches zu implementieren und Formate für lebenslages Lernen in UNESCO-Zukunftskompetenz und Zukunftsforschung für Wissenschaftler und Organisationen anzubieten.

• Zweitens soll die Schnittstelle zwischen globaler und lokaler Transformation erforscht und beeinflusst werden. Ziel ist eine Reform der Globalisierung - ein Prozess, der auch als "Re-Globalisierung" bezeichnet wird - hin zu einer nachhaltigeren und besser kontextualisierten "Glokalisierung", von der sowohl die Globalisierung selbst als auch die lokalen Gemeinschaften profitieren.

• Drittens soll die im Entstehen begriffene Disziplin der Antizipation in einer gemeinsamen Anstrengung mit anderen UNESCO-Lehrstühlen weltweit wissenschaftlich weiterentwickelt werden. Neben den klassischen Methoden der Prognose - der Planung der nahen Zukunft - und der Vorausschau - der Vorstellung von Zukunftsszenarien in einem mittelfristigen Ausblick - fügt der Ansatz der UNESCO Futures Literacy als drittes Element die Antizipation hinzu, d.h. die Nutzung der Zukunft, die in einem großen Bild und in einer langfristigen Perspektive gedacht wird, um mit der Gegenwart zu arbeiten.

Bei der Verfolgung dieser Ziele ist der UNESCO-Lehrstuhl von Eurac Research Ausdruck der offiziellen UNESCO-Strategie 2022-29, die Teil der UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung ist und als zwei ihrer Hauptthemen Gender und den globalen Süden umfasst. Auf regionaler und lokaler Ebene steht der Lehrstuhl auch im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Landesregierung und der Smart Specialisation Strategy (RIS3) der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol . Der Lehrstuhl organisiert regelmäßig "Zukunftsdialoge" für den Landtag, die Landesregierung und Entscheidungstragende aus allen gesellschaftlichen Bereichen.

Der UNESCO-Lehrstuhl von Eurac Research arbeitet in drei Sprachen: Englisch, Italienisch und Deutsch. Er dient als Brücke zwischen dem italienischen und dem deutschen Kulturraum unter Einbeziehung der jeweiligen Ethnien und Wissenschaftskulturen.

Kooperationen

Der UNESCO-Lehrstuhl für Interdisziplinäre Antizipation und global-lokale Transformation am Forschungszentrum Eurac Research arbeitet eng mit den UNESCO-Lehrstühlen in Trient (UNESCO Chair for Anticipatory Systems) und Klagenfurt (UNESCO Chair Global Citizenship Education) zusammen. Der Lehrstuhl ist Mitglied des Netzwerks der italienischen UNESCO-Lehrstühle "Dialoghi delle Cattedre UNESCO"/ Rete delle Cattedre UNESCO Italiane (ReCUI) und Unterzeichner der "Erklärung für Nachhaltigkeit" des Netzwerks. Außerdem unterstützt er aktiv die Bewerbung der Landeshauptstadt Bozen um den Titel einer "UNESCO Creative City“.

UNESCO-Lehrstühle in Italien

UNESCO-Lehrstühle weltweit

© Eurac Research

"Zukunft zu gestalten muss eine gesellschaftliche Bewegung sein"

Der Soziologe und Politikwissenschaftler Roland Benedikter ist UNESCO-Lehrstuhl-Inhaber in Südtirol. Im Gespräch erklärt er, warum wir Zukunft als Fähigkeit betrachten müssen – und wie auch in Südtirol der Wille zur Partizipation keimen kann.

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