PhD Andreas Pehr

Do Federalism and Decentralization matter? Vergleichende Föderalismusforschung - Benchmarking und Kausalsuche (PhD)

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Die Auswirkungen von Staatsordnungen auf die Performanz und Leistungsfähigkeit eines Landes sind bis heute in reger Debatte. Obschon zahlreiche theoretische Ansätze als auch Einzelstudien die Konsequenzen von Föderalismus und Unitarismus behandelten, ist eine umfassende Antwort seit langem ausständig. Das Forschungsprojekt versucht diese Lücke zu schließen und untersucht dabei föderale und zentralistische Staaten anhand sozio-politischer sowie ökonomischer Parameter. Der Zugang der Arbeit stützt sich sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Methoden um einerseits eine komparative Performanzlage zu eruieren und andererseits die dem Phänomen zugrundeliegende Kausalität zu verifizieren. Sonach setzt sich die Studie die empirische Analyse der Beziehung von Föderalismus/Zentralismus und Wirtschaftsleistung, Sozialstaat und Zufriedenheit der Bürger zur Aufgabe und soll fernerhin die dazugehörige kausale Erklärung leisten.

Welchen Effekt haben die Staatsordnungen Föderalismus und Unitarismus auf die sozioökonomische und politische Performanz eines Staates? Wie schneiden föderale und unitarische Staaten in puncto  Wirtschaftskraft, Vermögensverteilung, soziale Wohlfahrt und politische Zufriedenheit der Bürger ab?

Es sind Fragen, die auf einen klassischen Erkenntnisgegenstand der Föderalismusforschung beruhen – ist Föderalismus von Bedeutung respektive macht die Staatsordnung einen Unterschied in Bezug auf gesellschaftliche Leistungsfähigkeit (vgl. Kaiser 2004)? Die Wissenschaft hat dazu noch keine eindeutige Antwort gefunden (vgl. Treisman 2000, Bednar/Eskridge/Ferejohn 2001, Gerring/Thacker 2004, Uttermark 2019). 

Riker (1969) argumentierte, dass außer kompliziertere Entscheidungsprozesse der Föderalismus keine weiteren Konsequenzen hat. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive wurden zahlreiche theoretische Argumente geäußert warum eine föderative Ordnung im Bereich der Ökonomie durchaus Vorteile verspricht. Selbiges gilt in Bezug auf die Zufriedenheit der Bürger mit föderaler Politik. Bei beiden Aspekten steht die Nähe der föderalen Regierungssystems zu Bürger und Wirtschaft im Vordergrund, welche eine effektivere und effizientere Governance ermöglichen soll. Einzig in der sozialen Wohlfahrt geht der Mainstream der Wissenschaft von negativen Vorzeichen aus. Föderalismus würde u.a. aufgrund der höheren Anzahl von Veto-Spielern und eines race-to-the-bottom approach weniger Ressourcen umverteilen als es ein Einheitsstaat würde. Die Theorie ist facettenreich, doch die Empirie, welche notwendig ist um all diese Gedankengänge zu untermauern, konnte bis heute keine kohärente und konsistente Antwort liefern.

Durch die Kombination und Integration verschiedener Datensätze soll erstmals ein weitreichendes Bild 

Die Forschungsarbeit soll dementsprechend eine umfassende Studie zu Föderalismus und assoziierten Phänomenen darstellen und dabei Benchmarking und Kausalsuche betreiben. In welchen Bereichen zeichnen sich föderale bzw. zentralistische Länder aus? Wie lassen sich die Unterschiede erklären und worauf zurückführen? Dieser Analyse folgend sollen die Effekte der beschriebenen Phänomene und deren Kausalitätsgründe verifiziert und ein Erklärungsschema gebildet werden.

Der Vergleichsstudie und Kausaldetermination selbst gehen das theoretische Gerüst und die Phänomensdefinition voran. In dieser Hinsicht müssen einige Thematiken diskutiert und abgewogen werden. So sind unter anderem die grundsätzliche Bestimmung von Performanz und die klare Unterscheidung von Dezentralisierung und Föderalismus maßgeblich. Es ist also nötig diese Konzepte schlüssig und für eine Operationalisierung praktikabel einzufassen. Die theoretische Auseinandersetzung, die Definierung und Differenzierung der genannten Konzepte stellen also eine zentrale Aufgabe der Arbeit dar um die Ergebnisse des Staatshandelns systematisch zu bestimmen. Die verschiedenartigen Ausgestaltungen der Staatssysteme ist ein weiterer Punkt, welcher auf der Metaebene und für eine darauffolgenden Grundlagenstudie zu berücksichtigen ist. „Die Unterscheidungen etwa zwischen zentralem und dezentralem, unitaristischem und regional differenziertem, inter-state und intra-state, dualem und verflochtenem, kooperativem oder kompetitivem Bundesstaat beziehen sich allein auf das föderative Regelsystem oder sogar nur auf dessen Einzelmerkmal. […] Für eine Erklärung möglicher Wirkungen föderativer Strukturen auf das Politikergebnisse leisten diese Typologien nicht sehr viel, […].“ (Benz 2002:19) Es ist zu eruieren, ob diese Einschätzung der Wirklichkeit gerecht wird und wenn sie es ist, inwieweit die Kategorisierung justiert werden muss – primär in Bezug auf die evaluierten Effekte.

Publications
Federalism + Democracy = Happiness
Pehr A (2021)
Vortrag

Conference: ECPR General Conference 2021 | online | 30.8.2021 - 3.9.2021

https://hdl.handle.net/10863/18529

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