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Intensivierung in Italienisch als Zweitsprache in Südtirol

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Das Projekt verortet sich im Forschungsbereich der Lerner-Korpus-Forschung (Learner Corpus Research, LCR), deren allgemeines Ziel die Analyse von Zweitspracherwerbsprozesse durch die systematische Verwendung von Lerner-Korpora ist.

Unter Intensivierung versteht man die Verwendung eines sprachlichen Mittels, das eine Qualität skaliert, indem es verschiedene Grade dieser gegebenen Qualität festlegt (z. B. könnte die Qualität "schön" im Italienischen in È una bella città intensiviert werden, indem man sagt: È una città bellissima / davvero bella/ proprio bella / veramente bella / superbella usw.). Die Intensivierung ist ein interessantes linguistisches Phänomen, das jedoch im Bereich des L2-Erwerbs, insbesondere bei anderen Sprachen als dem Englischen, wenig erforscht ist. Es handelt sich also um ein neues und originelles Thema, insbesondere im Hinblick auf die Mechanismen, die beim Erwerb und bei der Verwendung der verschiedenen sprachliche Mittel der Intensivierung in einer Zweitsprache eine Rolle spielen. Die Möglichkeit, eine bestimmte Qualität zu graduieren, verleiht sprachlichen Produktionen einen zusätzlichen Ausdrucksreichtum und beeinflusst die Rezeption der Botschaft. Die Intensivierung hat einen allgemeinen Verstärkungseffekt, der sich von einer angenommenen Norm aus nach oben bewegt. Diese Steigerung des Gehalts der Botschaft stellt eine subjektive Note dar, die einer Äußerung verliehen werden kann, um eine Wirkung auf den Gesprächspartner oder -partnerin zu erzielen. In diesem Sinne ist die Intensivierung ein weiterer Schritt auf dem Weg, ein differenzierteres Bewusstsein für die Ausdrucksmöglichkeiten der zu erlernenden Sprache zu erwerben, und ist daher für LCR von großer Bedeutung.

Neben der Untersuchung eines in der Erwerbsforschung kaum erforschten Phänomens, insbesondere im Hinblick auf romanische L2-Sprachen wie Italienisch, ist das Projekt auch deshalb innovativ, weil es einen empirischen und korpusbasierten Ansatz verfolgt und darauf abzielt, die Art und Weise, wie Lernende Phänomene der Intensivierung produzieren, mit Hilfe ausgefeilter statistischer Methoden zu analysieren, wobei explorative und konfirmatorische Ansätze in zwei getrennten Studien kombiniert werden. In den letzten Jahren wurde in der Lerner-Korpus-Forschung eine stärkere Integration verschiedener Methoden und Ansätze gefordert. Als Reaktion auf diese Forderungen sieht das Projekt eine weitere Form der Integration zwischen Querschnitts-, Längsschnitt- und kontrastiver Perspektive vor: Letztere wird genutzt, um mögliche Erwerbsunterschiede zwischen den L2 Italienisch und Deutsch aufzudecken.

Ein letztes originelles Merkmal ist die Wahl von jungen Lernenden des Italienischen als Zweitsprache als Fokus des Projekts. Diese Wahl ist in einem Kontext wie Südtirol besonders bedeutsam, da sie Erkenntnisse darüber liefert, wie ein spezifisches Phänomen im Schulalter innerhalb eines mehrsprachigen Repertoires sich ausprägt und weiterentwickelt.

Abschlussbericht

"Questo è veramente figo!". Come gli adolescenti L2 aumentano il volume dei loro enunciati

Project Team
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