Südtirol

11 Oktober 24


Ausgestorben geglaubte Käferart wiederentdeckt

Ein Forschungsteam von Eurac Research und der Provinz hat den Alpenbock (Rosalia alpina) in Südtirol gesichtet. Er galt seit fast hundert Jahren als ausgestorben.

An seiner blauen Grundfarbe mit den schwarzen Flecken und den langen Fühlern ist er leicht zu erkennen: Der Alpenbock zählt zu den größten und schönsten Käfern in den Alpen. In Südtirol galt er seit dem Jahr 1932 als ausgestorben, wurde nun aber wiederentdeckt. Seine Anwesenheit sagt viel über den Gesundheitszustand der Wälder aus: Seine Larven ernähren sich von verrottenden Bäumen, daher kommen sie in alten Wäldern vor, die alten Bäume als auch jüngeren Pflanzen Platz bieten. Aufgrund seiner wichtigen ökologischen Rolle ist der Alpenbock in Europa streng geschützt.

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27 September 24


Lehrlinge und Diskriminierung: Es wird zu wenig darüber geredet

Eine Studie von Eurac Research im Auftrag des AGB-CGIL beleuchtet Erfahrungen von Lehrlingen mit Migrationshintergrund in Südtirol.

In Südtirol wächst der Anteil der Lehrlinge mit Migrationshintergrund. In den deutschen und ladinischen Berufsschulen lag er zuletzt bei sechs Prozent, in italienischen Berufsschulen bei 33 Prozent. Auch auf dem Arbeitsmarkt spielen Lehrlinge mit Migrationshintergrund eine zunehmend wichtige Rolle. Viele von ihnen erfahren Ausgrenzung und Alltagsrassismus, sind sich dessen aber oft nicht bewusst, zeigt eine Studie. Gemeldet werden nur wenige Fälle von Diskriminierung. Die Studie „Lehrlinge, Diskriminierung und Alltagsrassismus in Südtirol“, die Eurac Research im Auftrag der Gewerkschaft AGB-CGIL durchgeführt hat, wird am Montag, 30. September, vorgestellt und diskutiert.

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02 August 24


Einladung zu einem „Ratscher” am Bozner Busbahnhof

Die Forscherin Verena Wisthaler von Eurac Research und die Künstlerin Maria Walcher laden Fahrgäste und Interessierte am Mittwochvormittag, 7. August, zu einem Austausch über ausländische Arbeitskräfte in Südtirol ein

Sie sind nach Südtirol gekommen, um hier zu arbeiten, weil sie dringend gebraucht werden: Ausländische Busfahrerinnen und Busfahrer – im heimischen Unternehmen SASA machen sie mehr als ein Drittel aus – tragen die Verantwortung für ihre Fahrgäste an Bord. Sie stehen im Mittelpunkt einer „performativen Forschung“, die die Künstlerin Maria Walcher und die Forscherin Verena Wisthaler im Rahmen von exCHANGE durchführen, einem Projekt von Eurac Research und dem Südtiroler Künstlerbund. Was gute Busfahrer und Busfahrerinnen ausmacht, was generell über ausländische Arbeitskräfte in Südtirol gedacht wird – darüber möchten die Künstlerin und die Forscherin mit gesprächsbereiten Interessierten am Bozner Busbahnhof am Mittwoch, 7. August, von 8.30 bis 12.30 Uhr, plaudern. Mitmachen können alle, die Zeit und Lust auf einen „Ratscher“ mit den beiden haben.

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10 Juni 24


Umfrage zur Klimakrise: 80 Prozent der Südtiroler Bevölkerung machen sich Sorgen

Eurac Research und das Landesinstitut für Statistik ASTAT haben erhoben, wie die Menschen in Südtirol emotional auf den Klimawandel und seine Folgen reagieren, und analysiert, welche gesellschaftlichen Spannungen und Konflikte sich daraus ergeben

Die Sorge um die Zukunft unseres Planeten und unserer Lebensgrundlage ist auch in Südtirol weit verbreitet. Das zeigt das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Eurac Research und des Landesinstituts für Statistik ASTAT. 1.028 Südtirolerinnen und Südtiroler wurden im Sommer 2023 dazu befragt, welche Gefühle und Einstellungen sie mit der Klimakrise und den derzeitigen Bewältigungsstrategien verbinden. Es sind vor allem negative Emotionen, etwa Besorgnis und Angst, aber auch Frustration und Machtlosigkeit, die dabei am häufigsten genannt wurden. Es ist die erste Studie, die das Phänomen Klimaangst für Südtirol untersucht.

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13 März 24


Forschungsteam untersucht frühmittelalterliche Knochenreste und Grabbeigaben aus dem Friedhof von St. Stephan ob Burgeis

Die Analysen von Eurac Research offenbaren eine hohe genetische Variabilität und Verwandtschaftsbeziehungen

Bei Restaurierungsarbeiten an der Kirche St. Stephan ob Burgeis entdeckte das Landesdenkmalamt Ende der 1980er Jahre auf dem frühmittelalterlichen Friedhof menschliche Überreste. Es handelt sich dabei um wenige Grabbeigaben und zahlreiche menschliche Überreste: vollständige Skelette ebenso wie einzelne Knochen. Aus archäologischer Sicht warfen diese Funde vor allem zwei Fragen auf: Waren die auf dem Friedhof Bestatteten unterschiedlicher Herkunft? Und waren im selben Grab gefundene Individuen miteinander verwandt? Fast vierzig Jahre nach dem Fund liefern anthropologische und genetische Analysen aus den Labors von Eurac Research nun Antworten und geben Einblick in die Migrationsströme und die soziale Organisation des frühen Mittelalters (4. bis 7. Jh. n. Chr.).

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18 Dezember 23


Integration in Südtirol: Viele Initiativen, noch zu wenig Kontinuität

Eurac Research hat im Auftrag der Koordinierungsstelle für Integration eine Studie zur Integrationspolitik in Südtirols Gemeinden durchgeführt. Die Ergebnisse wurden heute vorgestellt.

Ein Willkommensbrief für Neubürgerinnen und Neubürger, Angebote zur Lese- und Sprachförderung, Bücher in verschiedenen Sprachen in den Bibliotheken – Initiativen für ein gutes Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gibt es in den Südtiroler Gemeinden viele. Doch fehlt es noch an langfristigen Strategien, wie eine Studie von Eurac Research zur Integrationspolitik in Südtirol zeigt: In knapp zwei Dritteln der befragten Gemeinden gibt es beispielsweise kein Integrationsleitbild. Die Ergebnisse der Studie „Integration vor Ort: Perspektiven und Potentiale“ wurden heute am 18. Dezember 2023 vorgestellt.

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23 Oktober 23


Fakten und Fiktion: Die sich verändernde Bergwelt in Literatur und Wissenschaft

Vom Südtiroler Geschichtsroman bis zur Dorfgeschichte im ländlichen Raum – Ein Workshop von Eurac Research erörtert die Beziehungen zwischen literarischen Texten und wissenschaftlichen Erkenntnissen im Alpenraum.

Seit 1980 gibt es schätzungsweise 64 Prozent weniger Landwirtschaftsbetriebe im Alpenraum. Das sind mehr als 350.000 Betriebe, die aufgegeben worden sind. Diese Zahlen beschreiben die zum Teil drastischen Veränderungen im ländlichen Raum. Was dies konkret für die Menschen bedeutet, welche Einzelschicksale dahinter stecken, kann von wissenschaftlichen Arbeiten nur begrenzt erfasst werden. Der Literatur hingegen steht eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung, um Einblicke in die Lebens- und Gefühlswelt der Menschen zu gewähren. Welche Wechselwirkungen zwischen Literatur und Wissenschaft existieren, inwieweit zeitgenössische literarische Texte eine Quelle des Wissens sein können und welche Rolle wissenschaftliche Erkenntnisse in belletristischen Werken spielen, erkundet der Workshop „Literatur und Wissen(schaft)“, der vom 26. bis 27. Oktober im Forschungszentrum Eurac Research stattfindet.

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24 August 23


Frage an die Sozialpolitik: Wie zukunftsfit ist Südtirol?

Eurac Research: Die Ergebnisse mehrerer Befragungen von Interessengruppen werden am 28. August vorgestellt und diskutiert.

Der Mangel an Fachkräften, die Zusammenarbeit und Vernetzung von Organisationen und Diensten, die Stärkung des Freiwilligenwesens und individuell zugeschnittene Wohnmöglichkeiten für alle – das sind die dringendsten Themen, die eine Studie von Eurac Research aufzeigt. Diese hat über fünf nicht repräsentative Befragungen im Rahmen der Vorarbeiten zum neuen Landessozialplan anhand von rund 700 Fragebögen die wichtigsten Anliegen aller Interessengruppen vertiefend analysiert. Am 28. August um 11 Uhr werden bisherige Forschungsarbeiten des Instituts für Public Management zum Sozialwesen im Forschungszentrum Eurac Research mit Expertinnen und Experten diskutiert.

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27 Juli 23


Neue Heuschreckenarten in Südtirol: „ Eingereist“ mit dem Wind oder mit der Bahn

Neufunde im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Südtirol zeigen: Für wärmeliebende Arten ist unsere Region durch den Klimawandel ein zunehmend geeigneter Lebensraum.

Die Zweifarbige Beißschrecke und der Dickkopf-Grashüpfer können mithilfe des Windes weite Strecken zurücklegen und kamen womöglich fliegend zu uns; die kurzflügelige Kleine Knarrschrecke hingegen ist vermutlich mit dem Zug nach Südtirol gekommen – gefunden wurde die Heuschreckenart erstmals im Unterland, 600 Meter von der Brennerbahnlinie entfernt. Das Biodiversitätsmonitoring Südtirol, mit dem Eurac Research seit 2019 die Artenvielfalt erfasst, erbrachte einige Neufunde, darunter auch Pflanzen- und Fledermausarten. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einerseits wurden Südtirols Tier- und Pflanzenarten noch nie so systematisch erhoben wie mit dem Biodiversitätsmonitoring. Andererseits finden nun immer mehr wärmeliebende Arten durch den Klimawandel einen geeigneten Lebensraum. Zudem werden neue Arten auch durch Waren- und Personentransporte eingeführt.

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19 Juni 23


Frauen in der Gemeindepolitik: Wie verhalten sich Wählerinnen und Wähler?

Eine Studie von Eurac Research analysiert Kandidaturen und Wahlverhalten in Südtirol im Detail. Die Ergebnisse werden am 22. Juni um 19 Uhr vorgestellt.

In der Gemeinde Altrei standen bei den letzten Gemeindewahlen ebenso so viele Frauen wie Männer auf der Liste; das Ergebnis: sechs Männer plus Bürgermeister und fünf Frauen wurden in den Gemeinderat gewählt. Dieses Beispiel veranschaulicht, was auch die statistische Auswertung der jüngsten Wahlen belegt: Es ist keineswegs so, dass zu viele Kandidatinnen die Erfolgsquote der einzelnen Frauen verkleinern, wie ein verbreitetes Vorurteil besagt. Vielmehr ziehen, wenn mehr Kandidatinnen zur Auswahl stehen, auch mehr Frauen in die Gemeinderäte ein. Welche Faktoren das Wahlverhalten von Männern und Frauen beeinflussen, hat ein Forschungsteam von Eurac Research und Apollis untersucht, indem es Wahldaten analysierte und eine repräsentative Bevölkerungsumfrage in Südtirol mit mehr als 600 Befragten durchführte. Die Ergebnisse werden am Donnerstag, 22. Juni um 19 Uhr im Forschungszentrum Eurac Research vorgestellt.

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27 März 23


Europäischer Verband von Forschungs- und Technologieorganisationen (EARTO) tagt erstmals in Italien

Am 28. und 29. März diskutieren internationale Expertinnen und Experten am NOI Techpark über die Rolle von Forschungs- und Technologieorganisationen bei der Umsetzung der EU-Innovationsagenda.

Auf Einladung von Eurac Research trägt der Europäische Verband von Forschungs- und Technologieorganisationen (RTOs) am 28. und 29. März seine Jahreskonferenz erstmals in Italien aus. Thema der Veranstaltung, die am NOI Techpark, Bozen, stattfindet, ist „Die Rolle der RTOs bei der Umsetzung der EU-Innovationsagenda“ mit Schwerpunkt Energiewende. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Forschung, Industrie und Politik – international wie auch lokal - und bietet die einmalige Gelegenheit, sich persönlich auszutauschen.

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22 März 23


Umgezogen: Die biomedizinische Forschung von Eurac Research ist im NOI Techpark

Das neue Labor für Zell- und Molekularbiologie ist bereits in Betrieb.

„Mit dem Einzug des Instituts für Biomedizin von Eurac Research in den NOI Techpark erhält ein Spitzeninstitut Südtirols mit herausragender Forschungskompetenz und moderner Forschungsinfrastruktur neue Sichtbarkeit.“ Mit diesen Worten begrüßte Ulrich Stofner, Direktor des NOI Techpark, das Institut von Eurac Research offiziell bei der Pressevorstellung des neuen Standortes. In dem rund 900 Quadratmeter großen Labor arbeiten die Forscherinnen und Forscher an zell- und molekularbiologischen Experimenten mit dem Ziel, das Wissen über Gesundheit und Krankheit zu erweitern.

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08 April 22


Francesco Mansutti und Gino Miozzo in Bozen: Architektur, die bleibt

Eine Ausstellung zeigt das Werk der beiden Paduaner Architekten

Nahe der Drususbrücke in Bozen haben die Architekten Francesco Mansutti und Gino Miozzo zwischen 1934 und 1936 die sogenannte „Casa della Giovane Italiana” (Haus der Jungen Italienerin) für die Jugendorganisation der Nationalen Faschistischen Partei errichtet. Heute ist das Gebäude dank eines umfassenden Wiedergewinnungsprojekts des Grazer Architekten Klaus Kada der Sitz von Eurac Research und damit zu einem Ort aufgerückt, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf spannende Weise ineinander übergehen. Die Ausstellung „Architektur, die bleibt. Francesco Mansutti und Gino Miozzo: Vom Rationalismus bis heute“ will neue Perspektiven auf das komplexe historisch-architektonische und kulturelle Erbe des 20. Jahrhunderts in Bozen eröffnen. Sie ist eine Initiative des Mart in Trient und Rovereto, der Universität Padua und von Eurac Research und wird von der Stiftung Caritro finanziert. Die Eröffnung findet am 12. April um 18.00 Uhr am Sitz von Eurac Research statt.

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01 April 22


Autonomie anders gedacht

Eurac Research und das Center for Autonomy Experience laden zur Veranstaltungswoche „Philosophicum Autonomia: Philosophische Gespräche über Autonomie“

Finanzielle Selbstverwaltung, paritätische Gremienbesetzung und die proportionale Vertretung aller Sprachgruppen: In Südtirol wird der Begriff „Autonomie“ vor allem mit den historischen Begebenheiten des vergangenen Jahrhunderts und dem daraus folgenden politischen und verwaltungsrechtlichen System in Verbindung gebracht. Welche Bedeutung „Autonomie“ aus einer philosophischen Perspektive hat, erörtern Philosophen, Schriftstellerinnen und Theologen vom 5. bis 9. April in Bozen, Brixen, Meran und Schlanders. Die Veranstaltungswoche findet anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Zweiten Autonomiestatuts statt und wird mit Kooperationspartnern aus ganz Südtirol organisiert.

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02 Dezember 21


CHRIS-Studie im Vinschgau: Die zweite Phase startet, 13.000 nehmen teil

„Eine etablierte Ressource für die medizinische Forschung in Südtirol und weltweit, die immer wichtiger wird“

So langsam kehrt – nach einer pandemiebedingten Studienunterbrechung – wieder Leben in die Räumlichkeiten des CHRIS-Zentrums im Krankenhaus Schlanders ein. Für mehr als 13.000 Vinschgauerinnen und Vinschgauer, die von 2011 bis 2018 an der CHRIS-Studie teilgenommen haben, ist es wieder Zeit, die Untersuchungen zu wiederholen. Mit dieser zweiten Phase wird die Bevölkerungsstudie von Eurac Research und Südtiroler Sanitätsbetrieb zu einer prospektiven Langzeitstudie: Sie wird weiterhin Daten zur Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sammeln und sie der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft und dem lokalen Sanitätsbetrieb zur Verfügung stellen. Am Donnerstag, 2. Dezember, traf die Arbeitsgruppe des Instituts für Biomedizin von Eurac Research mit der Spitze des Sanitätsbetriebs zusammen, um die ersten zehn Jahre der Studie Revue passieren zu lassen, ihre Wiederaufnahme zu feiern und Zukunftsperspektiven zu diskutieren.

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05 November 21


Streuobstwiesen: von großem Wert für Tradition, Biodiversität und Gastronomie

Eine Tagung der Initiative „Baumgart“ zeigt den ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen von Streuobstwiesen auf und prämiert die Gewinner des diesjährigen Fotowettbewerbs

Sie sind wichtige Elemente unserer Kulturlandschaft und sind von großem Wert für die heimische Tradition, Wirtschaft und Gastronomie: Streuobstwiesen, also Wiesen mit verstreut stehenden, hochstämmigen Obstbäumen, hierzulande auch „Baumgart“, „Pangert” oder „Anger“ genannt. Vor allem sind sie ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, wie ein Forscherteam von Eurac Research im Rahmen einer Tagung am 5. November aufzeigte. So wurden zum Beispiel in den bislang untersuchten Streuobstwiesen in Südtirol im Durchschnitt mehr als 20 Vogelarten dokumentiert. Die Tagung beleuchtete den Mehrwert von Streuobstwiesen aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht. Sie wurde von der „Initiative Baumgart“ organisiert, einer Initiative von Eurac Research, Roter Hahn, Bioland Südtirol, Heimatpflegeverband, Sortengarten Südtirol, Obstbaumuseum Südtirol und Amt für Natur, mit dem Ziel, dem Verschwinden von Streuobstwiesen entgegenzuwirken. Bei der Abendveranstaltung wurden zudem die schönsten Fotos von Südtiroler Streuobstwiesen prämiert, die im Rahmen eines Fotowettbewerbs eingereicht worden waren.

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08 September 21


Landschaftsvielfalt: der zentrale Faktor für Biodiversität

Forscherteam von Eurac Research stellt Zwischenergebnisse aus dem Langzeitprojekt Biodiversitätsmonitoring Südtirol vor

Sie hechten in der Mittagssonne mit Fangnetzen über steile Bergwiesen, um Schmetterlinge und Heuschrecken einzufangen; sie stehen um fünf Uhr morgens auf taunassen Waldlichtungen, um Vogelstimmen zu identifizieren; sie durchforsten jeden Zentimeter Boden, um die vorhandenen Pflanzen zu dokumentieren – im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Südtirol erhebt ein Forscherteam von Eurac Research systematisch die Artenvielfalt in den wichtigsten Lebensräumen des Landes. 128 Standorte wurden in zwei Jahren schon untersucht und dabei 1094 verschiedene Arten von Gefäßpflanzen erhoben, sowie 116 Vogelarten, 20 Fledermausarten und 128 Arten von Tagfaltern – und das ist nur ein Ausschnitt aus der bisherigen Arbeit. Was sich schon jetzt deutlich zeigt: Eine Kulturlandschaft, die aus vielfältigen Elementen besteht – zum Beispiel Wiesenflächen, durchbrochen von Hecken, Bäumen, Gewässern oder auch einer vielfältigen Hofstelle –, weist eine besonders hohe Artenvielfalt auf. Die Erkenntnisse aus zwei Jahren Forschungsarbeit wurden am heutigen 8. September im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

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25 August 21


Elektromobilität: Die Wende hat begonnen

Technologie, Finanzen, Politik: Ein neues Dossier von Eurac Research fasst die aktuellsten Entwicklungen und den Stand der Forschung zusammen

Im Juli schlug die EU-Kommission ein Verkaufsverbot für Diesel- und Benzinautos ab 2035 vor. Dies löste überraschte, wenn nicht gar alarmierte Reaktionen aus, doch laut den Forschern von Eurac Research hat die endgültige Wende hin zur Elektromobilität schon begonnen. In den vergangenen zwei Jahren sind die Verkaufszahlen stark angestiegen, die Entwicklung des Sektors ist den Vorhersagen voraus. Zwischen 2019 und 2020 allein hat sich in Italien der Anteil batteriebetriebener Elektroautos an der Gesamtzahl zugelassener Autos fast vervierfacht, von 0,6 auf 2,3 Prozent. So niedrig diese Zahlen noch sind, sie zeigen doch, wie schnell die Entwicklung selbst in einem Land ist, das anderen europäischen Staaten hinterherhinkt (in Norwegen etwa haben schon heute mehr als die Hälfte der jährlich verkauften Neuwagen einen reinen Elektroantrieb). Dabei spielen technologischer Fortschritt und sinkende Kosten ebenso eine Rolle wie die strategischen Entscheidungen von Regierungen und Autoherstellern. Seit wann gibt es Elektroautos? Sind sie zuverlässig? Wie umweltfreundlich sind sie tatsächlich? Sind sie im Güterverkehr einsetzbar? Wo steht Südtirol im nationalen und internationalen Vergleich? Ein Dossier von Eurac Research, publiziert im Online-Magazin des Forschungszentrums, beantwortet diese und andere Fragen mit Hilfe von Infografiken und einer Zeitleiste knapp und prägnant.

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12 Juli 21


Südtiroler Daten fließen in die weltweit umfangreichste Forschung zu Genetik und Covid-19 ein

Ein internationales Forschungskonsortium entdeckt mehrere Positionen im menschlichen Genom, die einen schweren Covid-19-Verlauf verursachen können. Eurac Research ist eine der beteiligten Institutionen.

Im März 2020 schlossen sich weltweit tausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, um der Frage auf den Grund zu gehen: Warum erkranken manche Menschen schwer an Covid-19, ja sterben vielleicht sogar daran, während andere nur leichte bis gar keine Symptome entwickeln? Kann es sein, dass genetische Faktoren den Verlauf der Infektion beeinflussen? Das renommierte Magazin Nature hat am Donnerstag das Ergebnis einer der weltweit größten genetischen Studien veröffentlicht: Es wurden 13 Loci identifiziert – das sind die Positionen im menschlichen Genom,die mit einer schweren Covid-19-Infektion in Verbindung gebracht werden können. Untersucht wurde das Genom von fast 50.000 Covid-19-Patienten und zwei Millionen nicht infizierten Menschen, darunter auch von Studien, die von Eurac Research im vergangenen Jahr durchgeführt wurden.

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25 Mai 21


Die Forschung ging weiter: Weniger Kongresse und Konferenzen, mehr Projekte und Personal

Eurac Research präsentiert die Bilanz des Pandemie-Jahres

Die Teilnahmen an Fachtagungen sind um mehr als die Hälfte zurückgegangen, doch war die Isolation nicht unproduktiv: 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 20,4 Prozent mehr Artikel von wissenschaftlichen Zeitschriften zur Veröffentlichung angenommen und 25,7 Prozent mehr Vorschläge für EU-Projekte eingereicht – insgesamt 88. Bewilligt wurden davon bisher 30 Prozent, womit sich das im Rahmen aller laufenden EU-Projekte verwaltete Gesamtbudget um 47,1 Prozent erhöht hat. Dies wirkte sich auf die Zahl der Beschäftigten aus, sie stieg um 6,4 Prozent. Der Tätigkeitsbericht 2020/2021 wurde vergangenen Freitag der Mitgliederversammlung vorgestellt.

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