Landwirtschaft

09 November 22


Artenreiche Anger

Im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Südtirol hat ein Forschungsteam den Lebensraum Streuobstwiese untersucht – und außerordentliche Vielfalt gefunden

Fünf Streuobstwiesen – gemähte oder beweidete Wiesen, in denen verstreut Obstbäume wachsen – verteilt über ganz Südtirol, hat das Team untersucht. Heute werden im Naturmuseum Südtirol die Ergebnisse vorgestellt. Sie zeigen, dass die besonderen Eigenschaften der „Anger“ oder „Pangerter“, wie sie in Südtirol genannt werden, sie zu einem wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten machen. In keinem anderen Lebensraum Südtirols wurden etwa so viele Vogelarten erhoben, darunter einige gefährdete Arten. Besonders eindrucksvoll auch die Ergebnisse zu Wildbienen: In den Streuobstwiesen kamen im Schnitt fast 23 Arten vor – in intensiven Apfelanlagen sind es nur knapp über neun.

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28 Juni 22


Natürliche Lebensräume in Südtirol kartiert

Eurac Research stellt der öffentlichen Verwaltung Karten und Daten für eine bessere Land- und Naturplanung kostenlos zur Verfügung

Die Erhaltung der Ökosysteme ist ein zentrales Thema für die Zukunft der Gesellschaft. Die Natur bietet nämlich eine ganze Reihe sogenannter Ökosystemleistungen – das sind Leistungen der Natur zugunsten von Gesellschaft und lokaler Wirtschaft: sauberes Wasser und Holz, besserer Schutz vor Naturkatastrophen und Landschaften, die sich für den Tourismus und die Freizeitgestaltung eignen. Gleichzeitig sind Ökosysteme grundlegend für die Erhaltung der Artenvielfalt – unter anderem gewährleisten sie das Überleben und Wohlergehen der Tier- und Pflanzenwelt. Ein Forschungsteam des Instituts für Alpine Umwelt von Eurac Research hat nun detaillierte Daten gesammelt und hochauflösende Karten für Südtirol und zahlreiche andere europäische Gebiete erstellt, die insgesamt mehr als 80.000 Quadratkilometer abdecken. Die Karten geben Aufschluss über die ökologische Vernetzung – einen der wichtigsten Parameter für den Schutz der biologischen Vielfalt – und zeigen, welche Naturgebiete die meisten Ökosystemleistungen für den Menschen erbringen.

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05 November 21


Streuobstwiesen: von großem Wert für Tradition, Biodiversität und Gastronomie

Eine Tagung der Initiative „Baumgart“ zeigt den ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen von Streuobstwiesen auf und prämiert die Gewinner des diesjährigen Fotowettbewerbs

Sie sind wichtige Elemente unserer Kulturlandschaft und sind von großem Wert für die heimische Tradition, Wirtschaft und Gastronomie: Streuobstwiesen, also Wiesen mit verstreut stehenden, hochstämmigen Obstbäumen, hierzulande auch „Baumgart“, „Pangert” oder „Anger“ genannt. Vor allem sind sie ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, wie ein Forscherteam von Eurac Research im Rahmen einer Tagung am 5. November aufzeigte. So wurden zum Beispiel in den bislang untersuchten Streuobstwiesen in Südtirol im Durchschnitt mehr als 20 Vogelarten dokumentiert. Die Tagung beleuchtete den Mehrwert von Streuobstwiesen aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht. Sie wurde von der „Initiative Baumgart“ organisiert, einer Initiative von Eurac Research, Roter Hahn, Bioland Südtirol, Heimatpflegeverband, Sortengarten Südtirol, Obstbaumuseum Südtirol und Amt für Natur, mit dem Ziel, dem Verschwinden von Streuobstwiesen entgegenzuwirken. Bei der Abendveranstaltung wurden zudem die schönsten Fotos von Südtiroler Streuobstwiesen prämiert, die im Rahmen eines Fotowettbewerbs eingereicht worden waren.

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06 Mai 21


Landwirtschaft: Ein Report analysiert die wichtigsten Komponenten für eine nachhaltige Entwicklung

Umwelt, Wirtschaft, Soziales: Erstmals versucht ein Forschungsteam eine Standortbestimmung für die Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft

So einig wie jetzt waren sich Wissenschaft, Gesellschaft und Politik noch nie: die Zukunft gehört der Nachhaltigkeit. Die Landwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle, auch darüber herrscht Einigkeit. Wie jedoch eine nachhaltige Entwicklung aussehen soll, darüber gehen die Ansichten weit auseinander. Mit dem „Landwirtschaftsreport zur Nachhaltigkeit“ wollen die Autorinnen und Autoren – ein 16-köpfiges Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Eurac Research und den Universitäten Bozen und Innsbruck – eine Grundlage für sachliche Auseinandersetzung und informierte Entscheidungen anbieten. „Häufig hat man den Eindruck, dass beim Thema Nachhaltigkeit Gefühle und Meinungen mehr Gewicht haben als Daten und Fakten“, betont die Herausgeberin des Reports, Ulrike Tappeiner von Eurac Research. Der nun vorgelegte wissenschaftliche Zustandsbericht will einen Beitrag zur Versachlichung dieser Diskussion leisten.

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