Mehrsprachigkeit

  • Deutsch
  • English
  • Italiano
  • Untersuchung von Sprachkompetenzen

  • Sozialpsychologische und kontaktlinguistische Faktoren des Sprachenlernens

  • Variations-/Varietätenlinguistik

  • Migration und Sprachen

  • Sprachliche Repertoires, Praktiken und Politiken im Bildungs- und Familienkontext

Die Projekte der Forschungsgruppe Mehrsprachigkeit berücksichtigen aktuelle nationale und internationale Entwicklungen und legen gleichzeitig einen Schwerpunkt auf Südtirol – ein Gebiet, das historisch gesehen schon immer mehrsprachig war und dessen sprachliches und kulturelles Profil in den letzten Jahrzehnten durch Migrationsbewegungen noch vielfältiger geworden ist. Südtirol bietet daher ein interessantes Umfeld für die sprachwissenschaftliche Forschung, insbesondere für die Untersuchung von Sprachrepertoires und Sprachkompetenzen, von Sprachkontaktphänomenen sowie von sprach- und bildungspolitischen Prozessen.

Diese thematischen Schwerpunkte konzentrieren sich mit unterschiedlichen Zielsetzungen stark auf institutionelle Bildung und reichen vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule. Sie beziehen aber auch weitere, unter anderem familiäre, Kontexte mit ein. Dabei wird auf ein breites methodisches Repertoire zurückgegriffen, das verschiedene Ansätze umfasst und von der empirischen Sozialforschung bis hin zur Korpusanalyse reicht. Besonderes Augenmerk wird auf sozialpsychologische und kontaktlinguistische Faktoren gelegt, die das Sprachenlernen und die sprachlichen Praktiken in Südtirol prägen. Die Untersuchung von Sprachkompetenzen stellt einen weiteren wichtigen Forschungsschwerpunkt dar. Im Mittelpunkt steht dabei die geschriebene Sprache in unterschiedlichen Ausprägungen: Sowohl Formen der Standardschriflichkeit in der Schule als auch Formen der Alltagsschriftlichkeit in den sozialen Medien werden, vielfach mithilfe computerlinguistischer Methoden, analysiert. Die umfassenden Datensammlungen der Forschungsgruppe dienen zudem der Erstellung ein- und mehrsprachiger digitaler Korpora. Diese wiederum bilden die Grundlage für die Analyse und Beschreibung sprachlicher Merkmale von verschiedenen regionalen und Lernervarietäten.

Ein wesentlicher Teil der Forschungsergebnisse fließt in die datengestützte Ausarbeitung von Kursen, Lehr- und Lernmaterialien, Leitfäden und Informationsbroschüren ein. Sie sollen zur Förderung der Wertschätzung aller Sprachen sowie des Sprachbewusstseins in Bildungskontexten und darüber hinaus beitragen helfen.

Angesichts der zunehmenden sprachlichen Vielfalt in Südtirol, die längst nicht mehr nur Deutsch, Italienisch und Ladinisch umfasst, möchte die Forschungsgruppe auch bewusst die Sprachreflexion anregen, indem sie individuelle Sprachrepertoires, sprachliche Praktiken und Sprachpolitiken auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene in den Blick nimmt.

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