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Restaurierung einer ägyptischen Mumie wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

16 Juni 21

Restaurierung einer ägyptischen Mumie wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum in Bologna: Ein Forscherteam von Eurac Research führte die anthropologischen und paläopathologischen Analysen an der Mumie durch.

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Die Mumie stammt aus dem 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. und ist in ein Leichentuch aus feinem Stoff gehüllt, das ursprünglich wahrscheinlich rot gefärbt war. Der Sammler und Maler Pelagio Palagi hatte sie in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts erworben und lange Zeit ausgestellt. In den vergangenen dreißig Jahren befand sie sich jedoch in einem Lagerraum des Städtischen Archäologischen Museums von Bologna. Die Mumie wird nun restauriert und im Rahmen eines gemeinsamen Konservierungs- und Förderungsprojekts mit den Städtischen Museen von Mantua der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Ein interdisziplinäres Team ist mit der Forschungsarbeit beauftragt, Teil des Teams sind auch die Abteilung für Radiologie des IRCCS Universitätskrankenhauses von Bologna und die Mumienforscher von Eurac Research. Sie haben überprüft, wie gut die Mumie erhalten ist; außerdem haben sie ihr Geschlecht bestimmt, das Sterbealter, den Gesundheitszustand und die verwendeten Einbalsamierungstechniken. Die Restaurierung der Textilien an der Mumie kann von Mitte Juni bis Anfang September im Archäologischen Museum in Bologna von den Besuchern mitverfolgt werden.

Nachdem die Bilder der Computertomographie (CT) vorlagen, machte sich das Expertenteam von Eurac Research an die Arbeit: Dank einer speziellen Software war es möglich, die Mumie virtuell „auszupacken“ und ihren Körper aus der Nähe zu betrachten. Auf diese Weise konnte die Forschergruppe ermitteln, dass es sich um einen 160-163 Zentimeter großen Mann handelte. Die Todesursache konnte nicht festgestellt werden, sehr wohl aber, dass der Tod im Alter zwischen 50 und 55 Jahren eingetreten war – ein hohes Alter für die Zeitepoche. Das Gewebe und die anatomischen Strukturen sind recht gut erhalten und weisen Spuren einer Verletzung am Wadenbein, einige Pathologien im Mund wie Abszesse und fehlende Zähne sowie Arthrosen an Wirbelsäule und Knien auf. Auf den CT-Bildern konnte die Forschergruppe auch einige Besonderheiten in Bezug auf die Einwicklungstechnik erkennen. Diese Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis der Geschichte des alten Ägyptens bei. Das Team von Eurac Research hat eigens für die Studie eine spezielle Aufbewahrungsstruktur ausgearbeitet, um die Mumie sicher transportieren zu können, um sie vor Verunreinigungen zu bewahren und auch die Einrichtungen des Krankenhauses nicht zu verunreinigen. Die Restaurierung der Textilien an der Mumie kann vom 16. - 18. Juni, vom 12. - 16. Juli und vom 30. August - 3. September 2021 zu den Öffnungszeiten des Museums von den Besuchern mitverfolgt werden (http://www.museibologna.it/archeologico). Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten wird die Mumie für fünf Jahre an die Städtischen Museen von Mantua ausgeliehen und in der Ägyptischen Sammlung von Giuseppe Acerbi im Palazzo San Sebastiano ausgestellt.

Die Projektpartner “Oltre le bende: storia di un antico egiziano.” („Durch den Verband hindurch: Geschichte eines Ägypters aus der Antike“) Das Projekt für die Ägyptische Sammlung von Giuseppe Acerbi, Museum der Stadt Mantua, ist eine Initiative des Städtischen Archäologischen Museums | Istituzione Bologna Musei und der Städtischen Museen von Mantua, realisiert in Zusammenarbeit und dank der Finanzierung der Stadtverwaltung von Mantua, mit dem Beitrag der Stiftung Banca Agricola Mantovana und der Region Lombardei. Das interdisziplinäre Forschungsteam arbeitete unter der wissenschaftlichen Leitung von Daniela Picchi, Kuratorin der Ägyptischen Sammlung von Bologna, in Zusammenarbeit mit Eurac Research (Alice Paladin und Marco Samadelli) und der Abteilung für Radiologie des IRCCS Universitätskrankenhauses von Bologna (Direktorin Prof. Rita Golfieri). Die Restaurierung der Textilien koordiniert Cinzia Oliva. Die Zeitschrift MediterraneoAntico dokumentiert die Restaurierung.

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